Die Geothermie-Session der kommenden DGG-Jahrestagung soll den aktuellen Stand der geowissenschaftlichen Forschung sowie technologische und methodische Entwicklungen im Bereich der geothermischen und tektonischen Nutzung systematisch abbilden. Vor dem Hintergrund zunehmender Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung rücken sowohl die Charakterisierung untertägiger Strukturen als auch innovative neue technologische Ansätze für geothermische Systeme verstärkt in den Fokus.
Die Zielsetzung dieser Session besteht in der Darstellung aktueller nationaler sowie internationaler Forschungsvorhaben, welche einen Beitrag zur Optimierung geophysikalischer Erkundungs- und Modellierungsverfahren leisten. Relevante Themen umfassen die seismische und petrophysikalische Charakterisierung geothermischer Reservoire, die Integration von Bohr- und Monitoringdaten in multidisziplinäre Modellansätze sowie die Analyse komplexer geologischer Datenräume zur Bewertung nutzbarer untertägiger Potenziale und struktureller Risiken.
Ein besonderer inhaltlicher Akzent liegt auf methodischen und technologischen Entwicklungen. Hierzu zählen Fortschritte in der Reservoir-Stimulation, optimierte gekoppelte Modelle des Wärmetransports und der Fluidzirkulation sowie datenbasierte Entscheidungsunterstützungssysteme. Darüber hinaus sind Forschungsarbeiten zu berücksichtigen, die neue Konzepte zur kombinierten geothermischen und/oder tektonischen Nutzung entwickeln und somit das Spektrum der geowissenschaftlichen An-wendungen erweitern.
Die Einbindung von industrieausgerichteten Projekten, insbesondere solcher mit Fokus auf Skalierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit geothermischer Technologien, ergänzt die wissenschaftlichen Beiträge um praxisrelevante Perspektiven. Hierdurch wird ein integrativer Rahmen geschaffen, der den Kenntnisstand entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Geothermie abbildet.
Ziel der Session ist die Strukturierung eines kohärenten, interdisziplinären Programms, das wissenschaftliche Exzellenz mit anwendungsorientierten Fragestellungen verbindet und den Austausch zwischen Forschungseinrichtungen, Industriepartnern und Behörden fördert. Sie soll einen substanziellen Beitrag zur Weiterentwicklung des geothermischen Fachgebiets leisten und die Sichtbarkeit aktueller Innovationen im internationalen geowissenschaftlichen Diskurs stärken.